Marx, Engels und ihr Kampf für Frauenbefreiung

Issue: 166

Judy Cox

Zuerst auf Englisch erschienen in International Socialism 166isj.org.uk/jcox-marx-engels-women-lib/. Aus dem Englischen von Rosemarie Nünning.

Karl Marx und Friedrich Engels waren große Verfechter der Frauenbefreiung – in Bezug auf die Theorieentwicklung und die Praxis, sowohl öffentlich als auch privat.1 Es wurden bereits wichtige Arbeiten zu Marx’ und Engels’ Schriften über Frauen und die Familie veröffentlicht, und die von ihnen geschaffenen theoretischen Grundlagen wurden zu einem systematischeren Verständnis von Frauenunterdrückung weiterentwickelt.2 Mit diesem Artikel soll das Werk ergänzt werden um die Frage, wie Marx’ und Engels’ Praxis aussah, wie sie lebten und wie sie sich organisierten. Wie August Nimtz schrieb, gibt es eine Menge falscher Darstellungen dessen, was Marx und Engels über Frauen dachten, aber „niemand macht sich die Mühe, sich ihre Praxis anzuschauen“.3 Dieser Artikel soll auch dazu beitragen, dieses Ungleichgewicht zu korrigieren.

Während ihres gesamten politischen Lebens arbeiteten Marx und Engels mit Frauen und Männern zusammen, um Opposition zu dem aufstrebenden Kapitalismus aufzubauen. In den 1830er Jahren, als Marx und Engels ihre revolutionäre Laufbahn einschlugen, traten Frauen utopisch-sozialistischen Organisationen bei und stellten eigene Forderungen nach Gleichheit auf.4 In den 1840er Jahren organisierten sich Frauen in Großbritannien, veranstalteten Aufruhr auf der Straße, demonstrierten und traten während der Massenkampagne für die sechs Forderungen der Chartistenbewegung in den Streik. Im Jahr 1848 fegte eine Woge der Revolution über Europa hinweg und Frauen bauten nicht nur Barrikaden und griffen zu den Waffen, um Könige und ihre Reiche zu stürzen, sondern sie schufen auch ihre eigenen Organisationen, um ihre Rechte einzufordern. Auch während der Pariser Kommune von 1871 bildeten Frauen eigene Organisationen und kämpften bis zum Untergang, um ihre kurzlebige Arbeiterregierung in der Stadt zu verteidigen. In den 1860er Jahren unterstützten in Großbritannien irische Republikanerinnen militante Aktionen gegen die britische Vorherrschaft in Irland. Marx und Engels pflegten Kontakte zu Aktivistinnen aus diesen Kämpfen. Frauen beeinflussten die Entwicklung des Marxismus, so wie der Marxismus einige der engagiertesten sozialistischen Frauen beeinflusste.

Heute werden Marx und Engels beschuldigt, öffentlich Emanzipation gepredigt, sich privat aber wie typisch viktorianische männliche Chauvinisten verhalten zu haben. Ein Biograf von Marx schreibt: „Bei all seinem Spott für bürgerliche Moral und Sitten blieb Marx in seinem Herzen ein überaus bürgerlicher Patriarch.“5 Der ehemalige Abgeordnete von New Labour, der Historiker Tristram Hunt, behauptet, „starke, intelligente Frauen, die weder hübsch waren noch den Namen Marx trugen, wurden von Engels instinktiv frauenfeindlich behandelt“.6 Es könnte verlockend sein, als Antwort darauf die Vorurteile der großen Männer der Vergangenheit zu entschuldigen. Jede Geschichtsperiode hat ihre eigene Weise, Ideen in einer Sprache zu formulieren, die selbst wieder durch politischen Kampf geformt und umgeformt wird. Aber in jeder Zeit gibt es jene, die die Heuchelei und Repression der herrschenden Klasse verstärken, und jene, die dagegen angehen. In ihrem privaten Briefwechsel machten Marx wie Engels beleidigende Kommentare über Frauen und ihr Aussehen, insbesondere über Frauen, die sie als politische Gegner ansahen. Aber in ihrem Alltagsleben und in ihren politischen Organisationen lösten sich Marx und Engels radikal von den vorherrschenden Vorstellungen über Frauen – Vorstellungen, die das Leben der Frauen der Mittelschicht einschränkten und erstickten, während Arbeiterinnen rücksichtslos und auf vielfältige Weise ausgebeutet wurden.

In der internationalen sozialistischen Bewegung gab es Leute, die die Kritik am Kapitalismus mit reaktionären Ideen über Frauen verbanden. Der führende französische Anarchist und Revolutionär Pierre-Joseph Proudhon war strikt dagegen, dass Frauen sich über ihre häuslichen Pflichten hinaus auch politisch engagierten, und verspottete Frauen aufs Bösartigste, die danach strebten, am öffentlichen Leben teilzuhaben. Marx verkehrte mit Proudhon, als er in den 1840er Jahren in Paris lebte, brach aber mit ihm und wurde hinsichtlich Theorie und Praxis zu seinem scharfen Gegner. In Bezug auf Frauen sah Marx sich einer anderen französisch-sozialistischen Tradition eng verbunden: der der utopischen Sozialisten, die glaubten, dass die Familie nicht der natürliche Ort für Frauen war, sondern die Quelle der Frauenunterdrückung. In der „Heiligen Familie“ zitierten Engels und Marx den utopischen Sozialisten und Frauenrechtler Charles Fourier: „Die Veränderung einer geschichtlichen Epoche läßt sich immer aus dem Verhältnis des Fortschritts der Frauen zur Freiheit bestimmen, […]. Der Grad der weiblichen Emanzipation ist das natürliche Maß der allgemeinen Emanzipation.“7 Marx, Engels und ihr Zirkel schufen nicht nur die theoretische Grundlage für das Verständnis von Frauenunterdrückung; sie bauten auch Organisationen auf, die zeigten, wie Frauen ihre Befreiung erreichen konnten.

Zu Hause bei Marx und Engels

Marx- und Engels-Biografen neigen dazu, die sehr sexistischen Stereotype, die sie angeblich aufdecken, noch durch Klischees zu verstärken, wenn sie das Leben der Frauen an der Seite der beiden Kommunisten beschreiben. Marx’ Ehefrau Jenny von Westphalen war keine niedergedrückte, vernachlässigte Hausfrau, auch wenn sie politischer Verfolgung ausgesetzt war, mit dem Tod von vier Kindern und bitterer Armut zurechtkommen musste. Aus ihren Briefen geht hervor, wie sie versuchte, ihre frisch gegründete Familie und ihr politisches Engagement unter einen Hut zu bringen, eine frustrierende Angelegenheit, die vielen sozialistischen Frauen vertraut war. Jenny schrieb während der Februarrevolution von 1848 von Paris aus an Joseph Weydemeyer, dass sie gerne mehr „aus dem interessanten hiesigen Treiben [schriebe], das von Minute zu Minute bewegter wird (heute abend ziehen 400 000 Arbeiter vors hôtel de ville), die Attroupements mehren sich wieder, allein ich bin mit Haus und Hof und den drei Würmchen […]“.8 Bei zwei Gelegenheiten brach die Politik auf dramatische Weise in Jennys Heim ein und sie stand plötzlich im Mittelpunkt der Ereignisse. Im Jahr 1852 zog ein nach dem Aufstand von 1848 gegen Kölner Revolutionäre veranstalteter Schauprozess hohe öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Jenny beschrieb, wie der gesamte Haushalt in eine Großorganisation zu ihrer Verteidigung umgestaltet wurde:

Bei uns ist jetzt ein ganzes Büro etabliert. Zwei, drei schreiben, andre laufen, die andren schrappen die Pennies zusammen, damit die Schreiber fortexistieren und Beweise des unerhörtesten Skandals gegen die alte offizielle Welt beibringen können. Dazwischen singen und pfeifen meine 3 fidelen Kinder und werden oft hart angerannt von ihrem Herrn Papa. Das ist ein Treiben.9

Zu einem ähnlichen Haushaltseinsatz kam es im Sommer 1871, als Tausende Flüchtlinge der niedergeschlagenen Pariser Kommune nach London strömten. Jenny spielte eine wesentliche Rolle bei der Herrichtung des marxschen Haushalts, um diese Flüchtlinge praktisch zu unterstützen. Es gab ständig mindestens einen Kommunarden, der bei den Marxens unterkam, und viele andere klopften an ihre Tür. Rund 22 Jahre früher war Jenny selbst als mittelloser Flüchtling in London angekommen, und nach der gewaltsamen Unterdrückung der Kommune gewährte sie nun den Kommunarden jede mögliche Hilfe.10

Wenn es sich einrichten ließ, nahm Jenny an politischen Ereignissen teil, manchmal nahm sie auch die Kinder mit, und in ihren Briefen ging sie immer auch auf politische Debatten, Streiks, sozialistische Konferenzen und neue radikale Bewegungen ein. In einem Brief von 1866 beschrieb sie, wie sie ihre Kinder zu einer Abendvorlesung säkularer Freidenker in die Londoner St. Martin’s Hall mitnahm, die „massenhaft voll“ war.11 Im Jahr 1872 reiste die gesamte Familie Marx, einschließlich der Töchter und deren Liebhaber, zusammen mit Engels zu einem Kongress der Ersten Internationale in Den Haag. Jenny war so in den Ablauf der Sitzung vertieft, dass ein Delegierter glaubte, es sei Jenny gewesen, die Marx in die radikale Politik eingeführt habe.12

Jenny setzte sich auch mit den theoretischen Aspekten von Marx’ Arbeiten auseinander. Sie riet einem Korrespondenten, der mit den dialektischen Feinheiten in „Das Kapital“ kämpfte, „jene [Kapitel] über ursprüngliche Akkumulation des Kapitals und moderne Kolonisationstheorie zuerst zu lesen. […] es [war] keine Kleinigkeit, den erstaunten Philister durch statistische Tatsachen und dialektische Manöver auf die schwindelnde Höhe […] zu bringen.“13 Die Veröffentlichung des „Kapitals“ war auch für Jenny keine Kleinigkeit, denn sie übertrug das ursprüngliche deutsche Manuskript per Hand in eine leserliche Fassung, wozu sie Marx’ schreckliche Handschrift entziffern musste.14 Während ihres gesamten Zusammenlebens waren Jenny und Karl Marx gefühlsmäßig wie politisch eng verbunden.

Marx ist beschuldigt worden, sich gegenüber seinen Töchtern wie ein viktorianischer Patriarch verhalten zu haben. Ein immer wieder genanntes Beispiel ist Marx’ Feindseligkeit bezüglich Eleanors erstem Liebhaber, Prosper-Olivier Lissagaray, einem charismatischen Sozialisten, der die Pariser Kommune auf den Barrikaden verteidigt hatte, dann flüchten musste und in Marx’ Heim unterkam. Die mittlere Tochter, Laura, führte im Jahr 1866 bereits eine Beziehung mit dem französischen Studenten und Aktivisten Paul Lafargue. Marx war über die Beziehung nicht glücklich und schrieb an Lafargue:

Sie wissen, daß ich mein ganzes Vermögen dem revolutionären Kampf geopfert habe. Ich bedaure es nicht. Im Gegenteil. Wenn ich mein Leben noch einmal beginnen müßte, ich täte dasselbe. Nur würde ich nicht heiraten. Soweit es in meiner Macht steht, will ich meine Tochter vor den Klippen bewahren, an denen das Leben ihrer Mutter zerschellt ist.15

Marx’ Macht war offenbar begrenzt, denn sowohl er als auch Friedrich Engels waren im April 1868 Trauzeugen bei Lauras und Pauls Hochzeit. Die älteste Tochter, Jenny, meist Jennychen genannt, verlobte sich im März 1872 mit Charles Longuet, einem weiteren Flüchtling der Pariser Kommune. Jenny wie auch Karl Marx waren der Ansicht, dass Longuet faul und ein Nichtsnutz war, aber Jennychen setzte sich durch und heiratete ihn im Oktober. Die Hochzeit verzögerte sich aus Rücksicht auf den Tod des letzten überlebenden Kindes von Laura. Sie beerdigte ihre drei Kinder im Alter von 26 Jahren. Marx’ Bedenken resultierten also eher aus der Sorge um seine Töchter als dem Versuch der patriarchalen Kontrolle.

Einige Biografen sahen in Marx’ Gegnerschaft zu Eleanors Verlobung mit Lissagaray eine selbstsüchtige Besitzergreifung, und sie beschrieben ihn als einen „liebevollen väterlichen Tyrannen“.16 Aber es gibt auch viele andere Erklärungen für Marx’ Feindseligkeit. Lissa, wie Eleanor ihn nannte, war ein weiterer verarmter Aktivist, der sich zudem erbittert mit Laura und Paul Lafargue befehdete. Eleanor war 17 und er 34 Jahre alt, als sie ihm begegnete. In diesen Jahren litt Eleanor wiederholt unter psychischen Problemen und Marx nahm sie zur Rekonvaleszenz mit auf Reisen. Als den Kommunarden im Jahr 1880 Amnestie gewährt wurde, kehrte Lissagaray nach Paris zurück und seine Beziehung zu Eleanor endete.

Marx war sich der Verbindung von psychischer Gesundheit und der Familie schon früh bewusst. Im Jahr 1846 befasste er sich mit einer französischen Studie über von Frauen begangenen Selbstmord, wobei er untersuchte, wie Vorstellungen von Tugend und „väterlicher Autorität“ auf das Leben von Frauen einwirkte. Unter Bezugnahme auf die Französischen Revolution von 1789 schrieb er: „Die Revolution hat nicht alle Tyranneien gestürzt; die Übel, die man den willkürlichen Gewalten vorgeworfen hat, bestehen in den Familien; sie verursachen hier Krisen, analog denen der Revolutionen.“17

Die fortgesetzte häusliche Tyrannei zu verstehen bedeutete nicht, dass Karl, Jenny oder ihre Töchter dieser entkommen konnten. Es war eine tragische Ironie der Geschichte, dass Eleanor mit 42 Jahren Selbstmord beging und Laura und ihr Ehemann Paul sich gemeinsam das Leben nahmen, als Laura 66 Jahre alt war.

Die Forderung nach besserer Ausbildung für Frauen war ein im radikalen Denken des 19. Jahrhunderts immer gegenwärtiges Thema. Marx’ Töchter wurden darin bestärkt, Dinge zu studieren, für die Frauen als ungeeignet galten – wie Geschichte und Politik. Und Marx nahm sie oft mit in den Lesesaal der British Library, in die sich nur wenige Frauen hineinwagten. Sie wurden auch ermuntert, an den politischen Diskussionen teilzunehmen, die im Mittelpunkt des häuslichen Lebens standen. Sie wuchsen unter den führenden Sozialisten der Zeit auf. Jennychen konnte für sich in Anspruch nehmen, das einzige Mitglied der Familie zu sein, das unmittelbar Einfluss auf die Regierungspolitik hatte. In einer Reihe von Artikeln für die französische republikanische Zeitung The Marseillaise berichtete Jenny Marx über die Verhaftung, Einkerkerung und Folterung des Jeremiah O’Donovan Rossa und anderer irisch-republikanischer Aktivisten durch Gladstones liberale Regierung. In seinem Wahlkampf hatte Gladstone Amnestie für die irischen Gefangenen versprochen, blieb nach seiner Wahl aber untätig. Innerhalb weniger Wochen nach Erscheinen von Jennys Artikeln wurden Rossa und die anderen freigelassen.18

Laura und Paul Lafargue betätigten sich beide in der französischen sozialistischen Bewegung und Laura schrieb für europäische sozialistische Zeitschriften. Ein Brief von Engels an Laura, den er während des Londoner Hafenarbeiterstreiks von 1889 verfasste, zeigt, wie eng Laura die Entwicklung der Streikbewegung verfolgte.19 Im Jahr 1904 veröffentliche Paul Lafargue eine Broschüre mit dem Titel „Die Frauenfrage“, worin er den Widerspruch zwischen dem Eintritt von Frauen in den Arbeitsmarkt und der häuslichen Ideologie untersuchte: „Der Kapitalismus hat die Frau nicht dem häuslichen Herd entrissen und in die soziale Produktion geworfen, um sie zu emanzipieren, sondern um sie noch grausamer auszubeuten als den Mann. Daher hat man sich auch gehütet, die wirtschaftlichen, juristischen, politischen und moralischen Barrieren niederzureißen, die man aufgerichtet hatte, um sie im gemeinsamen Haushalt in Klausur zu halten.“20 Das Ehepaar Laura und Paul Lafargue wurde von der internationalen sozialistischen Bewegung sehr geachtet, und Lenin hielt im Jahr 1911 in Paris die Grabrede.

Eleanor Marx, auch Tussy genannt, war eine außerordentlich effektive politische Aktivistin unter den ausgebeuteten Arbeitern des Londoner East Ends und die fähigste Organisatorin der „neuen Gewerkschaften“.21 Im Jahr 1891 schrieb Engels an Natalie Liebknecht: „Tussy steht im nicht ganz unverdienten Ruf, die Union der Gasarbeiter und Taglöhner zu dirigieren […].“22 Tussy stieß Diskussionen über die Haltung der britischen und internationalen sozialistischen Bewegung zur Frauenbefreiung an und verkehrte mit führenden Aktivistinnen. Elizabeth Garrett Anderson, die Schwester der Frauenrechtlerin Millicent Garrett Fawcett, war Tussys Ärztin und regelmäßige Besucherin in der Wohnung der Marxens.23

Ein Vorfall fasst die Beziehung von Karl und Jenny Marx zu ihren Töchtern gut zusammen. Als Paris von der Kommune übernommen wurde, bestanden Jennychen und die 16-jährige Eleanor darauf, ihre kranke Schwester Laura zu besuchen, die gerade ein Kind bekommen hatte und in Bordeaux lebte. Die Behörden verhafteten alle, die mit den Kommunarden sympathisierten, sie versuchten auch, Lauras Ehemann festzunehmen, aber das Paar floh nach Spanien. Jennychen und Eleanor wurden verhaftet, wobei Jennychen einen Brief von Gustave Flourens, einem führenden Kommunarden und Freund der Familie, bei sich trug. Wäre der Brief gefunden worden, wären die Frauen mit Sicherheit in eine Strafkolonie verbracht worden, aber Jennychen schaffte es, den Brief in einem alten Buch auf dem Polizeirevier zu verstecken.24 Nach längerem Hin- und Hertelegrafieren wurden die beiden jungen Frauen schließlich wieder freigelassen.

Kritiker von Marx weisen als Beleg für seine ausbeuterische Haltung zu Frauen gerne auf seine Beziehung zu Helena Demuth hin. Im Jahr 1851, als Jenny ihre Mutter in Deutschland besuchte, schliefen Marx und Helen miteinander; sie wurde schwanger und Engels gab vor, es sei sein Kind. Die Biografin Rachel Holmes weist in diesem Zusammenhang das Klischee der missbrauchten, loyalen Dienerin zurück und untersucht, wie „Brot, Revolution und die allgemeine Politik des Haushalts“ in Demuths „außergewöhnlichem Leben und ihrer Persönlichkeit“ zusammenfielen.25 Eine Freundin der marxschen Familie erinnerte sich, dass Helen „sich das Recht vorbehalten hatte, ,geradeheraus ihre Meinung zu sagenʻ, und zwar nicht zuletzt auch dem würdigen Doktor [Marx]. Ihre Meinung wurde mit Hochachtung, sogar Sanftmut von der ganzen Familie entgegengenommen […].“26 Demuth war Marx’ politische Vertraute, und Engels erinnerte daran, dass Marx von ihr „nicht nur in schwierigen und komplizierten Parteifragen, sondern sogar in Bezug auf seine ökonomischen Schriften“ Ratschläge annahm“.27 Sie half Engels bei der Bearbeitung von Marx’ Werken und er zollte ihr große Anerkennung dafür: „Was mich betrifft, alle Arbeit, die ich seit dem Tode von Marx zu leisten fähig war, danke ich zum großen Teil dem Sonnenschein und der Hilfe ihrer Persönlichkeit in meinem Haus.“28

Engels wird häufig als Frauenheld dargestellt, der seine Macht missbrauchte, um Frauen auszunutzen. Der Biograf Terrell Carver schreibt: „Wenn es um die Liebe ging, hat Engels anscheinend nicht gerade nach ihm intellektuell ebenbürtigen Frauen gesucht.“29 Hunt teilt uns mit, Engels habe zwei Arbeiterinnen, Mary und Lizzie Burns, in eine sexuelle Beziehung zu ihm gedrängt: „Engels hatte einst die Neigung der Mühlenbesitzer gegeißelt, die weiblichen Arbeitskräfte auszunutzen; hier tat er es aber selbst.“30 Das Porträt der Schwestern Burns als passive Opfer von Engels’ Lust und ihm intellektuell unterlegen sagt mehr über die Denkfaulheit des Autors aus als über die beeindruckenden Schwestern. Engels’ Beziehung mit Mary Burns hielt zwanzig Jahre lang und ihr Einfluss auf Engels und den Kommunismus ist völlig unterschätzt worden.31 Die Schwestern Burns hatten großen Einfluss auf Engels, als er im Dezember 1842 von seiner wohlhabenden konservativen Familie nach Manchester geschickt wurde. Die Schwestern waren Töchter irischer Einwanderer, die in Manchesters überbevölkerten Elendsvierteln lebten. Engels könnte Mary in der Hall of Science in Manchester begegnet sein, sie war also möglicherweise schon eine Radikale.32 Ohne die Schwestern Burns, die ihn in die Elendsviertel einführten, wäre Engels vermutlich nicht in der Lage gewesen, zwei Jahre lang persönlich die „Bestrebungen, seine Leiden und Freuden“ des Proletariats kennenzulernen, wie er in seinem bekannten Werk über die „Lage der arbeitenden Klasse in England“ schrieb. In diesem Buch widmete er auch ein Kapitel dem Leben der irischen Einwanderer in Manchester.33 Das Buch wurde im Jahr 1844 zuerst auf Deutsch veröffentlicht, wo es auf sozialistische Feministinnen wie Louise Otto großen Einfluss hatte, die es wiederum als Grundlage für ihren Roman „Schloß und Fabrik“ verwendete.34

Als Engels im Jahr 1845 nach Brüssel reiste, folgte ihm Mary Burns kurz darauf und das Paar wohnte gleich neben dem Haus der Familie Marx. Nachdem Engels im Jahr 1848 in der deutschen Revolution die Barrikaden verteidigt hatte, kehrte er 1850 nach Manchester zurück und versuchte, möglichst unauffällig mit Mary und Lizzie zusammenzuleben. Im Mai 1854 klagte er in einem Brief an Marx, dass „die Philister hinter mein Zusammenleben mit der Mary gekommen sind“, und er sah sich gezwungen, auszuziehen.35 Einige der respektableren Rebellen fanden es auch etwas „überkühn“ von Engels, Mary den Besuch von Arbeiterversammlungen zu gestatten, da sie der Unmoral bezichtigt werden könnte.36 Im Gegensatz zu diesen Spießbürgern akzeptierten aber viele radikale Freunde und Freundinnen, dass sie unverheiratet als Mann und Frau lebten, was seinerzeit in der Arbeiterklasse nicht ungewöhnlich war. Zum Beispiel schrieb der Chartistenführer George Julian Harney im Jahr 1846 an Engels und beendete seinen Brief mit „Liebe Grüße an Frau Engels“. Im Jahr 1856 bereiste das Paar Irland und konnte sich dort von den verheerenden Folgen der großen Kartoffelhungersnot überzeugen. Mary starb im Jahr 1863 im Alter von nur 42 Jahren und Engels und Lizzie wurden ein Liebespaar. Lafargue schrieb, dass Lizzie „in fortgesetzter Verbindung mit Irländern [stand], deren es in Manchester sehr viele gab, und war stets auf dem laufenden über ihre Komplotte“.37 Im Jahr 1870 wechselten Engels und Lizzie nach London über, wo sie nahe dem Heim der Familie Marx lebten. Diese beiden Haushalte waren von Politik und Kultur beherrscht – und von starken, wortgewandten Frauen.

1848: Frauen auf den Barrikaden

Die Revolutionen von 1848 waren Anstoß für eine Vielfalt von Frauenaktivitäten und sozialistischen und Frauenrechtsideen. Einige führende deutsche Revolutionärinnen gehörten zu Marx’ und Engels’ Zirkel. Mathilde Anneke war 19 Jahre alt, als ihr pleite gegangener Vater sie mit einem wohlhabenden Kaufmann und Trinker verheiratete, der sie misshandelte. Sie kämpfte sechs Jahre lang für ihre Scheidung und heiratete im Juni 1847 einen Sozialisten, Fritz Anneke. In Köln schloss das Paar sich radikalen Kreisen an. Mathilde war das einzige weibliche Mitglied eines politischen Klubs unter Marx’ Führung, der seinerzeit für eine radikaldemokratische Zeitung der Stadt schrieb.38 Marx’ Zeitung berichtete über die Verhaftung von Fritz wegen Aufwiegelei. Während Fritz im Gefängnis saß, gebar Mathilde einen Sohn, arbeitete aber weiterhin an der von ihnen gegründeten revolutionären Zeitung. Um die Versorgung ihres Kindes und die Herausgabe der Zeitung miteinander vereinbaren zu können, versetzte Mathilde Möbel und Teppiche und stellte in ihrem Salon eine Druckerpresse auf.39 Als die Zeitung verboten wurde, gründete sie die erste deutsche Frauenzeitung, um Frauen für die Sache der Revolution zu gewinnen.40 Im Frühjahr 1849 kämpften Mathilde und Fritz in den badischen Reichsverfassungskämpfen gemeinsam gegen die anrückenden Soldaten. Als der Aufstand niedergeschlagen war, flohen sie in die Vereinigten Staaten, wo Mathilde eine gefeierte Rednerin wurde und eine sozialistische Zeitung für deutschsprachige Frauen herausgab.

Eine andere Frau aus Marx’ Zirkel war die jüdische Sozialistin Emma Siegmund. Die Französische Revolution von 1830 hatte die Jugendliche begeistert und sie schrieb:

Ich las französische Revolutionsgeschichte und war wie von einer vulkanischen Glut getrieben, bald glühend, bald halb erstarrt. – Wie aber, wenn eine Zeit käme, […] wo die Gesamtbildung eine so allgewaltige wäre, daß der Mensch im Andern nur den Bruder sähe, wo nur Verdienste anerkannt würden […]; bedürfte es dann jener Könige noch?41

Im Jahr 1842 traf sie den radikaldemokratischen Dichter Georg Herwegh, der kurz vor der Deportation stand. Sie reiste nach Zürich und Michail Bakunin, ein russischer Anarchist, war ihr Trauzeuge. Das Paar ließ sich in Paris nieder und befreundete sich eng mit Jenny und Karl Marx. Ein weiterer deutscher sozialistischer Flüchtling, Arnold Ruge, schlug vor, seine Familie, die Herweghs und die Marxens könnten gemeinsam in einem Haus ein „Stück Kommunismus“ leben. Emma lehnte ab, aber die Marxens machten einen kurzen Versuch.42 Die Herweghs blieben in ihrer Pariser Zeit eng mit der Familie Marx befreundet. Emma führte einen politischen Salon, der viele führende Radikale jener Zeit, auch Victor Hugo, Iwan Turgenew, Franz Liszt und Georges Sand, anzog. Als die Nachrichten über die Deutsche Revolution von 1848 Paris erreichten, organisierten die Herweghs einen bewaffneten Haufen Radikaler, um nach Baden zu marschieren, und Emma ging mit ihnen. Nach der Niederschlagung des Aufstands konnten die Herweghs mit ihren vier Kindern zurück nach Paris fliehen.

Engels und die Familie Marx waren gezwungen, Deutschland zu verlassen, und sie ließen sich auf Dauer in England nieder, wo sie auch in Kreisen verkehrten, in denen Frauenunterdrückung ein großes Thema war. Anfang der 1840er Jahre hatte Engels mehrere Artikel für die von Robert Owen gegründete Zeitung The New Moral World verfasst, die auch antikapitalistischen Frauenrechtlerinnen wie Anna Wheeler und Emma Martin eine Plattform bot. Marx und Engels standen in Kontakt mit Radikalen und mit Frauenrechtlerinnen, die sich in der unitarischen Kirche am South Place versammelten, wozu auch Sophia Dobson Collet, ihr chartistisch gesinnter Bruder Collet Dobson Collet und seine Tochter Clara, ebenfalls Frauenrechtlerin, gehörten.43

Marx und Engels befreundeten sich mit vielen führenden Chartisten und Chartistinnen wie Helen MacFarlane, die sie beide sehr bewunderten.44 Im Dezember 1850 schickte Jenny sechs Exemplare der Neuen Rheinischen Zeitung, der Zeitung von Marx, an Engels mit der Bitte, eine an MacFarlane weiterzureichen.45 Obwohl die Zeitung ein Jahr zuvor eingestellt worden war, waren ältere Ausgaben für jene noch von Interesse, die das Scheitern der Revolutionen verstehen wollten. MacFarlane war im Oktober 1848 Zeugin der Revolution in Wien gewesen und kam zu dem Ergebnis: „Die Menschen sind entschlossen, nicht länger mit Lügen zu leben. Und wie kommen die Menschen zu der Erkenntnis, dass die alten Gesellschaftsformen abgenutzt und wertlos sind? Durch das Aufkommen einer neuen Idee.“46 MacFarlane trug dazu bei, diese neuen Ideen zu verbreiten, als sie im November 1850 für das Chartistenmagazin Red Republican die Übersetzung des Kommunistischen Manifests ins Englische übernahm. Im selben Jahr kam der österreichische Feldmarschall Julius Jacob von Haynau nach London. Er war berüchtigt dafür, die ungarische Revolution niedergeschlagen und weibliche Aufständische öffentlich entkleidet und ausgepeitscht zu haben. Arbeiterinnen und Arbeiter der Brauerei Barclays, Perkins & Co. auf der Londoner South Bank versuchten, den General in einem Bierkessel zu ertränken, anschließend jagten sie ihn mit dem Ruf „Nieder mit dem österreichischen Henker“ die Borough High Street hinunter. MacFarlane schrieb zur Verteidigung der Arbeiter: „Einige österreichisch-russische Pressevertreter zeigten sich erstaunt, dass niedrige Leute wie Bierkutscher, Kesselheizer und so weiter alles über kontinentale Angelegenheiten wissen könnten. […] Aber sie sind Menschen, und zwar denkende Menschen. Ich ehre sie und gratuliere ihnen von ganzem Herzen.“47

Die Frauen, die die Erste Internationale aufbauten

Der Aktivismus so vieler Frauen, den Marx und Engels in den 1840er und 1850er Jahren beobachten konnten, veranlasste sie dazu, Frauen auch in den Aufbau ihrer Organisationen mit einzubeziehen. Als die Erste Internationale in der Londoner St. Martins Hall im Jahr 1864 gegründet wurde, protestierten viele französische Sozialisten und britische Gewerkschaften gegen die Mitgliedschaft von Frauen. Im Gegensatz dazu spornte Marx Lizzie Burns und andere Frauen dazu an, sich unabhängig von ihren Ehemännern der Internationale anzuschließen.48 Marx prahlte gar mit der Wahl der Freidenkerin Harriet Law in den Generalrat der Organisation.49 Er unterstützte Harriets Vorschlag, das Kircheneigentum auf staatliche Schulen zu übertragen,50 und leitete seine Reden nun mit der Ansprache an Arbeiterinnen wie Arbeiter ein.51 Marx schrieb scherzhaft an Ludwig Kugelmann, der ihm nicht geantwortet hatte: „[…] Frau Goegg […], hat eine Epistel an den Brüßler Kongreß geschickt, mit Anfrage, ob auch die Damen sich uns anschließen können? Man hat natürlich höflich bejahend geantwortet. Sollten Sie also mit Ihrem Schweigen fortfahren, so werde ich Ihrer Frau Vollmacht als Korrespondent des Generalrats schicken.“52

Die industrielle Revolution schuf Bedingungen, in denen Frauen und Kinder Aufgaben erfüllen konnten, die zuvor den besser entlohnten Arbeitern vorbehalten gewesen waren. Viele in der Arbeiterbewegung erklärten, dass die Lohnhöhe nur gehalten werden könnte, wenn Frauen aus der Arbeitswelt ausgeschlossen würden. Nur die Kühnsten vertraten die Auffassung, dass das Lohnniveau auch durch gleiche Bezahlung von Frauen geschützt werden könne. Im Jahr 1866 stellte Marx sich gegen eine Resolution, die den Ausschluss von Frauen aus der Lohnarbeit forderte. Vier Jahre später schrieb Marx:

[Es] zeigt sich sehr großer Fortschritt in dem letzten Kongreß der American „Labor Union“ darin u. a., daß er die weiblichen Arbeiter mit völliger Parität behandelt, während ein engherziger Geist in dieser Beziehung den Engländern, noch viel mehr aber den galanten Franzosen zur Last fällt. Jeder, der etwas von der Geschichte weiß, weiß auch, daß große gesellschaftliche Umwälzungen ohne das weibliche Ferment unmöglich sind. Der gesellschaftliche Fortschritt läßt sich exakt messen an der gesellschaftlichen Stellung des schönen Geschlechts (die Häßlichen eingeschlossen).53

In diesem Kontext gesehen ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass Marx’ Kommentar ein Beispiel für gelegentlichen Sexismus darstellt. Vielmehr war es vermutlich ein sarkastischer Kommentar auf die sehr sexistische Vorstellung von einem „schönen Geschlecht“. Dank der Bemühungen von Marx und seinen Anhängern zog die Erste Internationale einige der radikalsten Frauen seiner Zeit an. Die Schneiderin und Sozialistin Jeanne Deroin gehörte zu den großen Gestalten der 1848er Französischen Revolution. Sie organisierte Arbeiterinnen und forderte politische und soziale Rechte für Frauen. Sie gründete mit anderen die Zeitung La Voix des femmes (Die Stimme der Frauen) und verkaufte sie auf den Straßen von Paris. Als Deroin im Jahr 1849 als erste Frau zur Nationalversammlung kandidierte, spottete der französische Sozialist Proudhon, eine weibliche Abgeordnete sei ungefähr so sinnvoll wie eine männliche Amme. Deroin fragte daraufhin, was für ein spezifisches männliches Organ Proudhon für die Aufgabe eines Abgeordneten für erforderlich hielte.54 Nach der Niederlage der Revolution kamen Deroin und ihre Verbündete Pauline Roland ins Gefängnis. Aus ihrer Zelle schrieben sie an die amerikanische Frauenrechtsversammlung von 1851:

Schwestern von Amerika! Eure sozialistischen Schwestern in Frankreich sind mit euch vereint in der Verteidigung des Rechts der Frau auf bürgerliche und politische Gleichheit. Wir sind im Übrigen zutiefst davon überzeugt, dass nur durch die Macht der solidarischen Vereinigung – durch die Vereinigung der Arbeiterklasse beider Geschlechter zur Organisation der Arbeit – die bürgerliche und politische Gleichheit der Frau und das soziale Recht aller erlangt werden kann.55

Pauline Roland wurde nach Annaba in Algerien deportiert. Nach zwei Jahren wurde sie freigelassen, starb aber auf dem Weg zurück zu ihren Kindern. Deroin kam im August 1852 frei und suchte Zuflucht in London. Wir wissen, dass sie Mitglied der Ersten Internationale wurde, weil der Generalrat am 3. Oktober 1865 einen Brief von ihr verlas, mit dem sie sehr wahrscheinlich den Rat an seine Verpflichtung auf Geschlechtergleichheit gemahnte.56 Am 2. August 1886 wurde sie neben Eleanor Marx und William Morris als Mitglied in die Socialist League (Sozialistischer Bund) gewählt.

Im Jahr 1866 organisierte eine kleine Gruppe Frauen, mit dabei Veteraninnen von 1848, eine sozialistisch-feministische Vereinigung in Paris. Zu dieser Gruppe gehörten die Lehrerin Louise Michel, Paule Mink, eine Näherin polnischer Herkunft, und André Léo, eine Schriftstellerin. Mink und Léo traten der Ersten Internationale bei. Ein weiteres Mitglied wurde die kämpferische Buchbinderin und Streikführerin Nathalie Lemel. Die Frauen der Internationale waren entscheidend dafür, dass Frauenforderungen im Mittelpunkt der in der Pariser Kommune entstehenden Arbeiterdemokratie standen. Als die französische Regierung die Bürger von Paris zu entwaffnen versuchte, erhoben sie sich und zwei Monate lang „haben die aufständischen Frauen in der ganzen Stadt die Revolution durchgeführt, beseelt, theoretisch geleitet und angeführt“.57 Frauen mit Kleinkindern auf dem Arm strömten in die unzähligen politischen Klubs, die überall in der Stadt wie Pilze aus dem Boden schossen.

Eine bekannte Persönlichkeit in den politischen Klubs war die russische Sozialistin Elisabeth Dmitrieff. Dmitrieff hatte drei Monate in London verbracht und intensive Diskussionen mit der Familie Marx geführt. Marx schickte die damals 21 Jahre alte Dmitrieff als offizielle Abgesandte der Internationale nach Paris, sie zahlte ihm das in sie gesetzte Vertrauen zurück, indem sie zu einer der besten Anführerinnen der Kommune wurde. In Paris traf Elisabeth eine weitere russische Sozialistin, Anna Jaclard, führendes Mitglied des Widerstandskomitees Montmartre, das für Frauenrechte kämpfte. Als die Kommune einen Hilfsappell veröffentlichte, verkündete Jaclards Komitee: „Die Frauen von Montmartre möchten, beseelt von dem revolutionären Geist, durch ihr Handeln ihre Hingabe an die Revolution beweisen.“58 Auch Jaclard gründete eine sozialistische Zeitung und korrespondierte regelmäßig mit Marx.59 Dmitrieff, Lemel, Léo und Mink gründeten die Frauenorganisation Union des femmes mit dem Ziel, Unterstützung für die Kommune unter arbeitenden Frauen zu organisieren, und kümmerten sich um die bei den Straßenkämpfen Verwundeten. Die Union trat auch für gleiche Bezahlung ein, für Mädchenbildung, für das Recht von Frauen auf Scheidung und auf Arbeit. Sie schuf demokratische Strukturen und jedes Mitglied musste der Ersten Internationale beitreten. In der kurzlebigen Pariser Kommune erhielten Frauen nicht das Wahlrecht – tatsächlich geschah das erst im Jahr 1945 –, aber radikale sozialistische Frauen saßen in dem Komitee der Kommune für Frauenrechte.

Als die Kommune von der Nationalregierung militärisch angegriffen wurde, verfasste die Union folgenden Aufruf: „Wir haben den entscheidenden Moment erreicht, da wir bereit sein müssen, für unsere Nation zu sterben. Keine Schwächen mehr! Keine Unsicherheit! Alle Frauen zu den Waffen! Alle Frauen in den Dienst!“ Dmitrieff, Lemel, Michel und viele weitere Frauen kämpften tagelang an den Barrikaden, als die Stadt beschossen wurde. Rund 25.000 Kinder, Frauen und Männer wurden in Paris erschossen. Jaclard und ihr Ehemann wurden gefangen genommen, sie konnten jedoch nach London flüchten, wo sie bei Familie Marx unterkamen. Lemel wurde nach Neukaledonien deportiert. Dmitrieff flüchtete nach Russland und hinterließ keine weiteren Spuren.

Lissagaray schrieb im Jahr 1876 die Geschichte der Pariser Kommune, die Eleanor Marx, die damals eine Beziehung mit ihm hatte, übersetzte und veröffentlichte. In diesem Buch zollt er Léo und ihrer „beredten Feder“ Tribut, weiterhin Michel, die „für die Sache des Volks zur Löwin“ wurde, und Dmitrieff, die an eine Kämpferin der Französischen Revolution von 1789 erinnerte. Diese Frauen, schrieb er, bildeten ein Zentralkomitee, das „glühende Proclamationen“ veröffentlichte:

Es gilt zu siegen oder zu sterben. Ihr die ihr sagt: Was kümmert mich der Triumph unsrer Sache, wenn ich meine Lieben verlieren muß, wißt, daß es nur ein Mittel gibt, eure Lieben zu retten, wenn ihr euch selbst in den Kampf werft.60

Marx zog aus dem Vorgehen der kämpferischen Kommunardinnnen wichtige Schlussfolgerungen für die Frage der Organisation. Auf dem Kongress der Internationale von 1871 legte er eine Resolution vor, in der er die Bildung „weiblicher Sektionen“ forderte, um Arbeiterinnen zu erreichen, wobei er jedoch betonte, dass sich diese „selbstredend nicht gegen die Zusammensetzung von Zweiggesellschaften aus Arbeitern und Arbeiterinnen“ richten dürften.61 Im Jahr 1880 schrieb Marx eine Einleitung zu dem Programm einer neuen sozialistischen Partei in Frankreich, in der es hieß, „die Emanzipation der Klasse der Produzenten [umfaßt] alle Menschen, ohne Unterschied von Geschlecht und Rasse“.62 Marx und Engels sorgten dafür, dass die kämpferischsten Frauen in der Ersten Internationale und anderen sozialistischen Parteien eine Heimat fanden, und diese Frauen bewiesen in der großen Erhebung der Pariser Kommune, was der Aktivismus von Frauen wert war.

Frauen organisieren sich für Gleichheit und Sozialismus

Die Erste Internationale brach nach der Niederlage der Kommune zusammen, an ihre Stelle trat im Jahr 1889 die Zweite Internationale. Die Marxisten waren diejenigen, die am konsequentesten die beitretenden Parteien aufforderten, für die Gleichstellung von Frauen einzutreten. Auf dem Gründungskongress der Zweiten Internationale, der in Paris abgehalten wurde, wurde die Resolution verabschiedet: „Der Congreß erklärt weiter, daß es die Pflicht der Arbeiter ist, die Arbeiterinnen als gleichberechtigt in ihre Reihen aufzunehmen, und fordert prinzipiell: gleiche Löhne für gleiche Arbeit für die Arbeiter beider Geschlechter und ohne Unterschied der Nationalität.“63 Im Jahr 1891 beauftragte die Zweite Internationale ihre Mitgliedsparteien, sich für die Gleichstellung der Frauen einzusetzen.64

Friedrich Engels und August Bebel, beide führende Persönlichkeiten der Internationale, förderten die Entwicklung der größten Frauenbewegung Europas. Die Frauenabteilung der Internationale, die in Deutschland angesiedelt war, organisierte ihre eigenen Konferenzen, führte eine Wahlrechtskampagne durch und rief den Internationalen Frauentag ins Leben.65 Clara Zetkin leitete ab 1907 das Internationale Frauensekretariat. Sie war ab 1892 Chefredakteurin der Zeitung Die Gleichheit, mit der Arbeiterinnen erreicht werden sollten. Die Zeitung hatte im Jahr 1906 eine Auflage von 70.000 Exemplaren.66 Viele Frauen des Frauensekretariats gehörten später zu den prominenten Gegnerinnen des Ersten Weltkriegs und unterstützten die revolutionäre Erhebung, die den Krieg beendete.

Engels begriff, wie wichtig es war, junge Frauen zu fördern, damit sie selbstbewusste sozialistische Organisatorinnen wurden. Adelheid Popp wuchs in großer Armut auf und arbeitete als Näherin und Fabrikarbeiterin, im Jahr 1889 trat sie der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs bei.67 Als erste Frau hielt sie in der Partei Referate und sie wurde Schriftleiterin der einflussreichen sozialistischen Arbeiterinnen-Zeitung.68 In ihrer Autobiografie erinnert Popp sich an ihre erste Begegnung als Jugendliche mit Engels, was ihrer Mutter gar nicht gefiel:

Da damals noch wenige Frauen in der Partei arbeiteten, die Führer aber die Mitarbeit der Frauen für nützlich hielten, so interessierte sich auch Friedrich Engels für meine Entwicklung. […] Mit August Bebel kam er zu mir in meine bescheidene Vorstadtwohnung. Sie wollten der alten Frau begreiflich machen, daß sie auf ihre Tochter eigentlich stolz sein sollte. Aber meine Mutter, die nicht lesen und schreiben konnte und die von Politik nie etwas vernommen hatte, zeigte für die guten Absichten der beiden Führer kein Verständnis. Beide waren zwar in ganz Europa berühmt, ihre schriftstellerische und rednerische revolutionäre Tätigkeit hatte die Autoritäten der ganzen Welt in Bewegung gesetzt, an der alten armen Frau war sie aber spurlos vorübergegangen. Sie kannte nicht einmal ihre Namen.69

Adelheids Mutter hoffte verzweifelt, dass sie einen heiratsfähigen jungen Mann mit nach Hause brächte, und war völlig unbeeindruckt von dem Besuch der beiden ehrwürdigen Sozialisten.

Theorien der Emanzipation

Autobiografien von Frauen zeigen, dass viele nach der Lektüre marxistischer Ansätze zur Frauenunterdrückung zum Sozialismus kamen. Die erste dieser Schriften, „Die Frau und der Sozialismus“ von 1879, stammte von August Bebel, 1883 erweitert um Erkenntnisse aus Engels’ „Anti-Dühring“. Die zweite verfasste Engels’ mit „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“ aus dem Jahr 1884, die Bebel ebenfalls für eine erweiterte Ausgabe aufgriff.

Wie viele Sozialisten und Frauenrechterinnen seiner Zeit argumentierte Bebel, dass Männer und Frauen dem Wesen nach grundverschieden seien, dass sie aber gleiche Rechte und Freiheiten haben sollten. Er schrieb:

Von allen Parteien ist die sozialdemokratische Partei die einzige, welche die volle Gleichberechtigung der Frau, ihre Befreiung von jeder Abhängigkeit und Unterdrückung in ihr Programm aufgenommen hat, nicht aus agitatorischen Gründen, sondern aus Notwendigkeit. Es gibt keine Befreiung der Menschheit ohne die soziale Unabhängigkeit und Gleichstellung der Geschlechter.70

„Die Frau und der Sozialismus“ erschien bis 1913 in 53 Auflagen, wurde in 20 Sprachen übersetzt und es wurden trotz zeitweiliger Staatszensur mehrere Hunderttausend verkauft.71 Laut Bibliotheksverzeichnissen gehörte es zu den am häufigsten ausgeliehenen Büchern.72

Ottilie Baader war eine deutsche Arbeiterin, die sich gegen die gesellschaftlichen und familiären Zwänge, die Frauen auferlegt wurden, wehrte. Als sie 13 Jahre alt war, musste sie sich Arbeit als Näherin suchen, und sie schrieb empört über die untergeordnete Rolle von Frauen. Welche dramatische Wirkung Bebels Buch auf sie hatte, beschrieb sie in der Gleichheit:

Des Lebens bittere Not, das Übermaß von Arbeit und die bürgerliche Familienmoral hatten in mir jede Freude ertötet. Resigniert, hoffnungslos lebte ich dahin, von frühmorgens bis spät abends über die Maschine gebeugt. Zu mir wie zu Tausenden, die ebenso einsam und hoffnungslos dahinlebten, drang da wie ein Blitz die Nachricht von dem wunderbaren Buche, das der Drechsler August Bebel, der Revolutionär, der Sozialdemokrat geschrieben hatte. Das Buch mußte beschafft werden. Es war verboten. Obgleich ich selbst mich noch nicht zur Sozialdemokratie bekannte, besaß ich Freunde, die dieser Partei angehörten. Durch sie erhielt ich das kostbare Werk. Ich las es des Nachts. […] Weder in der Familie noch in der Öffentlichkeit hatte ich von all den Leiden reden gehört, die das Weib als Geschlechtswesen erdulden muß. […] Bebels Buch brach mutvoll mit der alten Geheimniskrämerei […]. Nicht einmal, zehnmal wurde das Buch durchgelesen. Es kostete, weil alles so neu war, innerliche Überwindung, sich mit Bebels Anschauungen auseinanderzusetzen; mit vielem, was ich bisher für richtig gehalten hatte, mußte ich brechen.73

Nach Marx’ Tod verfasste Engels gestützt auf dessen Arbeiten eine materialistische Erklärung der Familie, veröffentlicht im Jahr 1884 als „Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“. In dieser bahnbrechenden Arbeit widerlegte er die Vorstellung, dass die Familie naturgegeben und unveränderlich sei. Er zeigte auf, dass die Unterdrückung der Frau nichts Unvermeidliches war. Wie Gesellschaften organisiert waren, hing von der „Produktion und Reproduktion des unmittelbaren Lebens“ ab.74 Er setzte sich über die überkommenen Vorstellungen hinweg und betonte, dass Frauen und Männer der Zukunft ihre eigene Haltung zu Sexualität finden würden. Das Buch erschien in mehreren Auflagen und wurde in sechs europäische Sprachen übersetzt.75

Eleanor Marx und Edward Aveling verfassten die Broschüre „Die Frauenfrage“, mit der sie Engels’ Werk verteidigen und bekannter machen wollten. In dieser Broschüre vergleichen sie die Lage der Frauen im Verhältnis zu den Männern mit der Lage der Arbeiterklasse im Verhältnis zur Bourgeoisie. Damit bringen sie die uneingeschränkte Unterstützung des Kampfs aller Frauen gegen jede Äußerung männlicher Herrschaft zum Ausdruck.

Engels’ Briefwechsel beweist, dass er Frauen als Autorinnen und Aktivistinnen sehr ernst nahm. Im Jahr 1885 korrespondierte Engels mit der deutschen sozialistischen Feministin Gertrud Guillaume-Schack, die wissen wollte, ob das Programm der Arbeiterpartei Frankreichs, in der die Forderung nach gleichem Lohn für Frauen aufgestellt wurde, von ihm und Marx geschrieben worden sei. Engels antwortete: „Die Lohngleichheit bei gleicher Leistung wird für beide Geschlechter, soviel ich weiß, von allen Sozialisten für die Zeit verlangt, wo der Lohn überhaupt noch nicht abgeschafft ist.“76

Er führte eine Auseinandersetzung über revolutionäre Strategie mit Vera Sassulitsch, die zu der ersten Generation russischer Revolutionäre gehörte, und diskutierte mit ihr die Übersetzung seiner Schriften und der von Marx. Engels schrieb ihr: „Es wird sowohl für mich als auch für die Töchter von Marx ein schöner Tag sein, an dem die russische Übersetzung des ,Elends der Philosophieʻ erscheint.“ Damit machte er auch deutlich, dass alle Töchter von Marx an der Verbreitung seiner Ideen beteiligt waren.77

Engels diskutierte Literaturkritik mit der deutschen Romanschriftstellerin Minna Kautsky, der Mutter des Sozialisten Karl Kautsky. Mit der britischen Romanschriftstellerin und Sozialistin Margaret Harkness, die ihm ihren Roman „A City Girl“ zugeschickt hatte, setzte er sich über Realismus im Roman auseinander.78

Engels korrespondierte auch mit Florence Kelley, einer US-amerikanischen Reformpolitikerin, die eine Kampagne für den Achtstundentag und für Kinderrechte führte. In ihren Briefen diskutierten sie neben anderen Dingen auch eine US-amerikanische Ausgabe von „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“, die Kelley übersetzte. Diese langen, respektvollen und ernsthaften Briefe hätte kein Mann geschrieben, der nur ein Faible für hübsche, aber nicht für intellektuelle Frauen gehabt haben soll.

Frauen, Arbeit und Emanzipation

Die konkreten Erfahrungen von Frauen und Männern der Arbeiterklasse bildeten einen wesentlichen Bestandteil der theoretischen Einsichten von Marx und Engels. In Großbritannien fand in den 1830er und 1840er Jahren eine beispiellose Industrialisierung statt, die ausgehend von der Baumwollindustrie in Lancashire die Produktionsmethoden des gesamten Lands veränderte. Die meisten Frauen hatten schon in der Vergangenheit gearbeitet, sie führten die Familiengeschäfte und Höfe und stellten Waren in ihrem Heim her, die industrielle Revolution transformierte Frauenarbeit radikal. Ein riesiger, unpersönlicher Markt schuf eine gierige, aber instabile Nachfrage nach Waren, und viele Frauen mussten sich der brutalen Disziplin der Fabrikherstellung unterwerfen mit schlimmen Folgen für ihre Gesundheit und die ihrer Kinder. Die Unternehmer knüpften an vorher schon bestehende Haltungen zu Frauen an, wonach diese weniger wert seien als Männer, um männliche Arbeiter in den mechanisierten Industrien mit niedriger entlohnter Frauenarbeit zu ersetzen und Spaltung in der Arbeiterschaft zu säen. Marx schrieb zwar von den Arbeitern, schloss aber Frauen mit ein, zum Beispiel in diesem Absatz:

Die technische Unterordnung des Arbeiters unter den gleichförmigen Gang des Arbeitsmittels und die eigentümliche Zusammensetzung des Arbeitskörpers aus Individuen beider Geschlechter und verschiedenster Altersstufen schaffen eine kasernenmäßige Disziplin, die sich zum vollständigen Fabrikregime ausbildet und die schon früher erwähnte Arbeit der Oberaufsicht, also zugleich die Teilung der Arbeiter in Handarbeiter und Arbeitsaufseher, in gemeine Industriesoldaten und Industrieunteroffiziere, völlig entwickelt.79

Marx beschrieb in „Das Kapital“ die verheerenden Auswirkungen der Maschinerie auf die Textilindustrie, wo die „revolutionäre“ Nähmaschine einen Angriff auf die zahllosen Zweige der Branche darstellte, die Hut- und Kleidermacher, die Näherinnen, Handschuh-, Schuhmacher: „Es war eben die Wohlfeilheit des in Ware verwandelten Menschenschweißes und Menschenbluts, welche den Absatzmarkt beständig erweiterte und täglich erweitert […].“80 Frauen und Kinder waren in den auch als „Schlachthäuser“ bezeichneten Druckereien giftigen Substanzen ausgesetzt, ebenso in den Ziegelfabriken. Marx nannte das Sortieren von Lumpen eine „der infamsten, schmutzigsten und schlechtbezahltesten Arbeiten, wozu mit Vorliebe junge Männer und Weiber verwandt werden“.81 Bekleidungsmacherinnen waren abhängig von dem unberechenbaren Rhythmus der Londoner „Saison“. Sie waren überarbeitet und schufteten bis zum Umfallen, wenn die Nachfrage hoch war. Marx zitierte einen Zeitungsbericht über den Tod der Mary Anne Walkley, einer zwanzig Jahre alten Hutmacherin, wegen Überarbeitung. Wenn die Nachfrage zusammenbrach, stürzten diese Arbeiterinnen ganz ins Elend. Rund 150.000 Frauen und Kinder waren in der Spitzenklöppelei beschäftigt. Sie begannen meist im Alter von sechs Jahren, und wenn die Nachfrage hoch war, arbeiteten sie von 6 oder 7 Uhr morgens bis 22 oder 23 Uhr in „stinkigen Arbeitslöchern“.82 Dies waren die jungen, weiblichen Beschäftigten mit Nullstundenvertrag der damaligen Zeit.

Wegen der widersprüchlichen Natur des Kapitalismus belebten die Unternehmer alte Formen der patriarchalen Kontrolle, um neue Methoden der Produktion zu ermöglichen. Die Einführung der Maschinerie hieß, dass Arbeitskraft billiger wurde und der Lohn des Mannes die Familie nicht ernähren konnte. Die ganze Familie musste arbeiten, um zu überleben. Marx stellte fest, dass die Kapitalisten die Arbeitskraft von Kindern kauften und diese wie Sklaven behandelten: „Der Arbeiter verkaufte früher seine eigne Arbeitskraft, worüber er als formell freie Person verfügte. Er verkauft jetzt Weib und Kind. Er wird Sklavenhändler.“83 Marx verurteilte kategorisch, wie der Unternehmer es Arbeitern ermöglichte, Autorität über ihre Familien auszuüben.

Einige feministische Kritikerinnen haben behauptet, dass Marx zwar Ausbeutung im Betrieb erklären könne, aber nicht die Unterdrückung der Frau in der Familie. Was Marx und Engels beschreiben, ist aber gerade, wie kapitalistische Produktionsverhältnisse jeden Aspekt des Lebens verändern. Das gesamte Buch „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ von Engels ist von Verständnis und Mitgefühl für Arbeiterinnen durchzogen. Er beschreibt, wie Mütter ihre Säuglinge bei dem älteren Geschwisterkind lassen mussten, während sie von 5 Uhr morgens bis 8 Uhr abends in der Fabrik arbeiteten und die Milch aus den schmerzenden Brüsten floss.84 Er beschreibt die sexuellen Übergriffe der Fabrikanten auf Arbeiterinnen unter Androhung der Entlassung, und dass sie sich „durch nichts in der Ausübung ihres ,wohlerworbnenʻ Rechtes stören“ ließen.85

Traditionelle Familienverhältnisse wurden gar auf den Kopf gestellt, weil Frauen in den Fabriken Arbeit fanden, während ihre Ehemänner entlassen wurden. Für Engels enthüllte diese Entwicklung, dass die Unterdrückung der Frau ein Ergebnis der Gesellschaft, nicht der Natur war:

[…] wir müssen zugeben, daß eine so totale Umkehrung der Stellung der Geschlechter nur daher kommen kann, daß die Geschlechter von Anfang an falsch gegeneinandergestellt worden sind. Ist die Herrschaft der Frau über den Mann, wie sie durch das Fabriksystem notwendig hervorgerufen wird, unmenschlich, so muß auch die ursprüngliche Herrschaft des Mannes über die Frau unmenschlich sein.86

Engels wünscht sich keine Rückkehr zu einer von Männern beherrschten Familie, sondern die Aufhebung der Familie an sich.

Ohne Wohlfahrtsstaat oder Bildungssystem schien die Beschäftigung von Frauen außerhalb des Heims in großem Stil nicht vereinbar zu sein mit dem Bestehen der privaten Familieneinheit. Viele Kommentatoren waren schockiert von dem Zusammenbruch der Familie, die sie als Mikrokosmos des Staats ansahen, in dem der Mann seine rechtmäßige Autorität über seine Frau und seine Kinder ausübte. Marx und Engels gehörten zur radikalsozialistischen Tradition, die in der Familie den Grund der Frauenunterdrückung sahen und die Quelle männlicher Tyrannei über Frauen. Utopische Sozialisten hatten große Anstrengungen unternommen, um in ihren Gemeinschaften Alternativen zur Familie zu schaffen, die auf Kollektivität beruhten. In den 1840er Jahren waren fast alle utopischen Gemeinschaften, wie sie in England, Frankreich und den USA gegründet worden waren, zusammengebrochen und Sozialisten hatten damit zwei Möglichkeiten: Entweder kämpften sie dafür, dass Frauen zu gleichen Bedingungen wie Männer arbeiten konnten, oder sie organisierten Feldzüge für den Familienlohn und den Rückzug der Frauen ins Heim. Marxistinnen und Marxisten entschieden sich für Ersteres, aber sie begriffen die offensichtliche Auflösung der Familie auch als einen widersprüchlichen Prozess.

Die Arbeitsbedingungen für Frauen in den Fabriken waren fürchterlich und Marx war entsetzt über die „ungeheure Sterblichkeit von Arbeiterkindern“.87 Marx und Engels erkannten in dem Eintritt von Frauen in den Arbeitsmarkt aber auch ein Mittel der eigenen Emanzipation. Marx schrieb:

So furchtbar und ekelhaft nun die Auflösung des alten Familienwesens innerhalb des kapitalistischen Systems erscheint, so schafft nichtsdestoweniger die große Industrie mit der entscheidenden Rolle, die sie den Weibern, jungen Personen und Kindern beiderlei Geschlechts in gesellschaftlich organisierten Produktionsprozessen jenseits der Sphäre des Hauswesens zuweist, die neue ökonomische Grundlage für eine höhere Form der Familie und des Verhältnisses beider Geschlechter.88

Warum waren Marx und Engels trotz der Schrecken, die das Arbeitsleben für Frauen und Kinder bereithielt, so sehr davon überzeugt, dass die Lohnarbeit der Schlüssel zur Frauenemanzipation sei? Ihnen ging es dabei nicht nur um die Beendigung der materiellen Abhängigkeit der Frauen von Männern, auch wenn das Teil ihrer Überlegungen war. Ein zweiter Grund bestand darin, dass Frauen zusammenarbeiteten und dass sie ihre eigene Kultur des Zusammenseins, des Ausgehens und Trinkens und der politischen Debatten sehr zum Missfallen der viktorianischen Kommentatoren entwickelten. Noch wichtiger aber war: Wo Frauen arbeiteten, organisierten sie sich kollektiv, manchmal mit Männern und manchmal unabhängig von diesen.

Die Konzentration auf die Arbeitsstätte hieß nicht, dass Marx und Engels das Potenzial der Mobilisierung in der Gemeinde ignorierten. Im Jahr 1855 erklärte Marx, dass die englische Revolution ausbrach, als es in London zu Protesten gegen neue Gesetze über den Bierausschank und den Sonntagshandel kam: Kneipen und Geschäfte sollten am Sonntag geschlossen werden und die Arbeiter wurden ihrer einzigen Möglichkeit beraubt, frische Lebensmittel zu kaufen und zum Trinken auszugehen. Marx beschrieb, wie „eifrige Chartisten und Chartistinnen während der drei Stunden die Massen durchwühlten und ihnen Druckzettel austeilten“.89 Aber es waren die arbeitsbezogenen Kämpfe, die die besten Möglichkeiten boten, tiefverwurzelte Vorurteile über Frauen zu überwinden.

Die Beziehung zwischen den Geschlechtern und der Arbeiterbewegung in den 1830er und 1840er Jahren war damals umstritten und ist es seitens Historikern bis heute.90 Es gab viele Streiks mit der Forderung nach dem Ausschluss von Frauen aus bestimmten Gewerbezweigen, und Frauenarbeit wurde systematisch entwertet.91 Gleichzeitig aber gab es Beispiele der Solidarität zwischen Männern und Frauen und auch die Gründung gemeinsamer Gewerkschaften. In der General National Consolidated Trade Union, einem 1834 gegründeten Gewerkschaftszusammenschluss, waren Männer und Frauen gemeinsam organisiert, was erst im 20. Jahrhundert wieder erreicht wurde.92

Der Antrieb der Arbeiterbewegung zu Marx’ und Engels’ Zeiten war die Baumwollindustrie von Lancashire, die sich durch die große Zahl an Frauen auszeichnete, die zu denselben Bedingungen wie Männer und mit demselben Stücklohn beschäftigt wurden. Die meisten Frauen verbrachten fast ihr ganzes Leben in der Fabrik und waren aktive Teilnehmerinnen gewerkschaftlichen Organisationsaufbaus und von Streiks.93 Frauen spielten in den radikalen Bewegungen von Peterloo (1819) bis zum Reform Act und dem Chartismus von 1832 eine wichtige Rolle, und sie waren herausragend an den Streiks beteiligt, die 1842 Lancashire erfassten. Frauen waren an dem Preston Lock Out beteiligt, als in den Jahren 1853/54 Unternehmer zur Massenaussperrung griffen. Marx erkannte die Rolle der Frauen an, als er schrieb: „[…] während der vergangenen acht Monate sah diese Stadt ein seltsames Schauspiel – von den Gewerkschaften und den Werkstätten in allen Teilen des Vereinigten Königreiches finanziell unterstützt, war ein stehendes Heer von 14.000 Männern und Frauen angetreten, um mit den Kapitalisten einen gewaltigen sozialen Kampf um die Macht auszutragen, während die Kapitalisten von Preston ihrerseits Beistand von den Kapitalisten Lancashires erhielten.“94

Die Arbeiter der Baumwollfabriken stellten sich im Allgemeinen auf die Seite des Nordens im Amerikanischen Bürgerkrieg, trotz der großen Unterstützungskampagne der herrschenden Klasse für den Süden und der großen Not, die die Blockade des Südens durch den Norden verursachte, was als „Baumwollhungersnot“ in die Geschichte einging.95 Marx schrieb, der „heroische Widerstand der englischen Arbeiterklasse“ gegen die „verbrecherische Torheit“ der herrschenden Klassen habe den Westen Europas vor einer „transatlantischen Kreuzfahrt für die Verewigung und Propaganda der Sklaverei“ bewahrt.96 Auch daran nahmen Frauen aktiv teil, ebenso an den großen Arbeiterversammlungen zur Unterstützung des Nordens.97

Frauen aus Lancashire waren auch prominent an dem sozialistischen Neuaufschwung der 1880er Jahre und an der Suffragettenbewegung für das Frauenwahlrecht Anfang des 20. Jahrhunderts beteiligt.98 Die Stellung der Frauen als Arbeiterinnen bedeutete, dass sie in der Lage waren, sich im Interesse ihrer Klasse und ihres Geschlechts kollektiv zu organisieren.99

Kritik und Schlussfolgerungen

Marx und Engels entwickelten einen eigenen Ansatz zur Frauenunterdrückung, der sowohl Kritik auf sich zog als auch wichtige Erweiterungen in derselben Tradition erfuhr und noch erfährt.100

Tithi Bhattacharya kritisiert in einem neueren Essay Marx, Bebel und Engels, weil sie die Wurzel der Frauenunterdrückung in ihrem Ausschluss von Lohnarbeit und der daraus resultierenden Abhängigkeit von Männern sahen. Bhattacharya argumentiert, dass diese Analyse zu der falschen Schlussfolgerung führe, die Familie könne den Eintritt der Frauen in den Arbeitsmarkt nicht überleben, und sie weist darauf hin, dass Frauen immer außerhalb der Familie gearbeitet haben, ohne dadurch befreit worden zu sein. Sie fügt hinzu, dass mit dem Erklärungsansatz von der „Abhängigkeit“ die Familie als der gesellschaftlichen Produktion äußerlich gesehen werde und von der gesellschaftlichen Produktion geformt, statt als gleichwertiger Bestandteil dieser gesellschaftlichen Produktion.101

Es ist nicht zu leugnen, dass die Familie dauerhafter war, als Marx und Engels sich das vorstellen konnten. Als der Kapitalismus sich in dem langen Wirtschaftsaufschwung der 1860er Jahre stabilisierte und die Arbeiterrevolten nachließen, entstand die Arbeiterfamilie neu als einzige zur Verfügung stehende Einrichtung, um Kinder zu versorgen. Marx begann daraufhin die historische Entwicklung der Familie zu untersuchen, eine Aufgabe, die Engels nach Marx’ Tod abschloss. In „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“ wiederholte Engels das Argument von Marx, dass Frauen nur dann Gleichstellung erreichen können, sobald „beide juristisch vollkommen gleichberechtigt sind. Es wird sich dann zeigen, daß die Befreiung der Frau zur ersten Vorbedingung hat die Wiedereinführung des ganzen weiblichen Geschlechts in die öffentliche Industrie, und daß dies wieder erfordert die Beseitigung der Eigenschaft der Einzelfamilie als wirtschaftlicher Einheit der Gesellschaft.“102 Entscheidend für die Emanzipation der Frau war ihre Erwerbstätigkeit, weil damit das Ende der privatisierten Familie gekommen wäre. In dieser Frage hat er sich geirrt, aber er hatte recht damit, dass die gesellschaftliche Produktion und die Schaffung von Alternativen zur Familie der einzige Weg zur Frauenbefreiung war.

Es gibt viele gemeinsame Kämpfe, die dem Kapitalismus einen Schlag versetzen können, und Frauen haben immer eine wichtige Rolle in Mietenstreiks, Landbesetzungen, Aufständen und Kampagnen in der Gemeinde gespielt. Aber die Beziehungen im Betrieb hängen auf besondere Weise davon ab, sich kollektiv zu organisieren. Durch den gemeinsamen Kampf können Frauen und Männer die rückständigen und spaltenden Ideen, die sie für Jahre akzeptiert hatten, überwinden und sich ihrer eigenen Macht bewusst werden, das System selbst zu gestalten. Mit einem Streik werden die Bedingungen der Ausbeutung infrage gestellt, dieser hat aber auch das Potenzial, Konkurrenz, Vorurteil und Engstirnigkeit mit Solidarität zu ersetzen.

Das Ausbeutungsverhältnis zwischen Kapital und Arbeit entsteht im Betrieb, beschränkt sich aber nicht auf die Welt der Arbeit. Ein Resultat der ökonomischen Strukturen des Kapitalismus ist die Entfremdung, die jeden Aspekt unseres Lebens berührt, die Arbeitsstätte und das Heim, das Öffentliche und das Private. Die kapitalistische Produktionsweise erfasst jedes individuelle, familiäre und gesellschaftliche Bedürfnis und unterwirft es der Erzeugung von Profit. Gegen Ausbeutung zu kämpfen, kann die Grundlage für die Schaffung der Kollektivorganisation der Arbeiterinnen und Arbeiter werden. Diese wiederum kann die Grundlage einer neuen, höheren Form der Demokratie und der Ersetzung von Entfremdung mit der bewussten, gemeinschaftlichen Kontrolle der Beziehung zwischen der Natur und untereinander werden.

Die vielleicht wichtigste Bestätigung der Argumente von Marx und Engels sind die enormen Leistungen der einzigen erfolgreichen Arbeiterrevolution der Geschichte, die sich in Russland im Jahr 1917 ereignete. Unter schwierigsten Bedingungen setzte die Revolutionsregierung kostbare Ressourcen ein, um Gemeinschaftskantinen, Kindergärten und Wäschereien einzurichten, um die Frauen von der Familienlast zu befreien und ihr zu ermöglichen, ohne Einschränkung am öffentlichen Leben teilzunehmen. Die russische Revolutionärin Inessa Armand schrieb im Jahr 1919: „All die Interessen von Arbeiterinnen, all die Bedingungen für ihre Emanzipation sind unlöslich verbunden mit dem Sieg des Proletariats, ohne dies sind sie undenkbar. Aber dieser Sieg ist undenkbar ohne ihre Teilnahmen daran, ohne ihren Kampf.“103

 

Judy Cox ist Lehrerin in Ostlondon. Sie promoviert an der Universität Leeds über Frauen in der Chartistenbewegung. Sie ist auch Verfasserin des Buchs „The Women’s Revolution: Russia 1905–1917“ (Haymarket, 2019).


Fußnoten

1 Dank an Rob Hoveman, Jan Nielsen und Joseph Choonara für ihre Kommentare zu diesem Artikel.

2 Brown, 2012; Brenner, 2000; Vogel, 2013; Bhattarcharya, 2017.

3 Nimtz, 2000, S. 340.

4 Utopisch-sozialistische Bewegungen, wie sie von Denkern wie Charles Fourier, Henri de Saint-Simon und Robert Owen beeinflusst wurden, stellten eine wichtige sozialistische Strömung vor der Entstehung des Marxismus dar. Sie entwarfen eine sozialistische Gesellschaft, oft bis in viele Einzelheiten, als Gegenentwurf zu den Schrecken der bestehenden Klassengesellschaft.

5 Wheen, 2010, S. 74.

6 Hunt, 2009a, S. 302.

7 Engels und Marx, 1962, MEW 2, S. 208.

8 Marx, Jenny, 1963, MEW 27, S. 604. Das hotel de ville ist das Rathaus. Attroupements sind Massenaufläufe.

9 Marx, Jenny, 1963, MEW 28, S. 642.

10 Gabriel, 2011, S. 426.

11 Marx, Jenny, 1965, MEW 31, S. 587.

12 Gabriel, 2011, S. 443.

13 Marx, Jenny, 1982, MEW 16, S. 549–550.

14 Archey, 2016.

15 Marx, 1965, MEW 31, S. 518–519.

16 Holmes, 2014, S. 118.

17 Anderson, 2001, S. 23.

18 Engels, 1987, MEW 19, S. 331.

19 Engels, 1967, MEW 37, S. 524.

20 Lafargue, 1995.

21 Draper, 1970. Das „Neue Gewerkschaftertum“ war eine kämpferische Bewegung zuvor nicht organisierter Arbeiterinnen und Arbeiter, auch derer, die als ungelernt galten. Siehe zum Beispiel: Bambery, 1985.

22 Engels, 1979, MEW 38, S. 231.

23 Holmes, 2014, S. 119.

24 Holmes, 2014, S. 106. Engels, 1987, MEW 19, S. 331.

25 Holmes, 2014, S. 28.

26 Comyn, 1970, S.13.

27 Engels, 1990, S. 529.

28 Engels, 1990, S. 529.

29 Dash, 2013.

30 Hunt, 2009b.

31 Dash, 2013.

32 Dash, 2013. Die Hall of Science wurde von dem Sozialreformer Robert Owen gegründet und war eine frühe Volkshochschule. Die Anhänger Owens glaubten an Kooperation statt Konkurrenz und schufen sich ihre eigenen Versammlungsräume.

33 Engels, 1962, MEW 2, S. 232.

34 Diethe, 1998, S. 141. Otto, 1846.

35 Engels, 1963, MEW 28, S. 351.

36 Hunt, 2009a, S. S. 130–131. Siehe auch: Born, 1978, S. 41.

37 Dash, 2013. Institut für Marxismus-Leninismus, 1965, S. 477–478.

38 Gabriel, 2011, S. 139

39 Piepke, 2006, S. 18.

40 Piepke, 2006, S. 19.

41 Krausnick, 1998, S. 8. Das Wort „Brüder“ wurde vor der Frauenbefreiungsbewegung der 1960er Jahre im Allgemeinen für Männer wie Frauen verwendet.

42 Limmroth, 2018, S. 74, 76.

43 Holmes, 2014, S. 13-2.

44 Black, 2014, Vorwort, pi.

45 Marx, Jenny, 1963, MEW 27, S. 612.

46 Black, 2014, S. 4.

47 MacFarlane, 2014, S. 81.

48 Marx, 1965, MEW 31, S. 43.

49 Marx, 1974, MEW 32, S. 582.

50 General Council, 1964, S. 145–6.

51 Nimtz, 2000, S. 200.

52 Marx, 1974, MEW 32, S. 567.

53 Marx, 1974, MEW 32, S. 583.

54 Scott, 1996, S. 78.

55 Die ganze Adresse findet sich bei: Stanton u. a. (Hg.), 1887, S. 236.

56 Kunka, 2016.

57 Eichner, 2004, S. 25.

58 Eichner, 2004, S. 114.

59 Eichner, 2004, S. 114.

60 Lissagaray, 1971, S. 203.

61 Nimtz, 2000, S. 199–202. Marx, 1962, MEW 17, S. 419.

62 Marx, 1987, MEW 19, S. 238.

63 Protokoll, 1890, S. 122.

64 Boxer und Quataert, 1978, S. 2.

65 Boxer und Quataert, 1978, S. 3.

66 Evans, 1987, S. 15–37.

67 Popp, 1991.

68 Popp, 1991, S. 95.

69 Popp, 1991, S. 97. (Hervorhebung im Original.)

70 Bebel, 1959, S. 41. (Hervorhebung im Original.)

71 Lopes und Roth, 2000, S. 29.

72 Vaquas, 2019.

73 Baader, 1910, S. 150–151.

74 Engels, 1962, MEW 21, S. 27.

75 Siehe Tatiana Andrushchenkos Einleitung zu Engels, 1990b, S. 640.

76 Engels, 1979, MEW 36, S. 341.

77 Engels, 1979, MEW 36, S. 119.

78 Engels, 1979, MEW 36, S. 392; 1967, MEW 37, S. 43.

79 Marx, 1962, MEW 23, 446–447.

80 Marx, 1962, MEW 23, S. 495.

81 Marx, 1962, MEW 23, S. 487.

82 Marx, 1962, MEW 23, S. 269, 490–491.

83 Marx, 1962, MEW 23, S. 418.

84 Engels, 1987, MEW 2, S. 368.

85 Engels, 1987, MEW 2, S. 373.

86 Engels, 1987, MEW 2, S. 371.

87 Marx, 1962, MEW 23, S. 419.

88 Marx, 1962, MEW 23, S. 514.

89 Marx, 1978, MEW 11, S. 327.

90 Siehe zum Beispiel: Honeyman, 2000; Rose, 1992; Clark, 1997; Valenze, 1995.

91 Clark, 1997, S. 197–219.

92 Chase, 2012, S. 123.

93 Schwarzkopf, 2003, Kapitel 6, S. 174–220.

94 Marx, 1977, MEW 10, S. 649.

95 Heartfield, 2013, S. 19–21.

96 Marx, 1962, MEW 16, S. 13.

97 Liddington und Norris, 1978.

98 Liddington und Norris, 1978.

99 Schwarzkopf, 2003, S. 28.

100 Siehe zum Beispiel: Harman, 1994; Leacock, 1981; Smith, 1997.

101 Bhattacharya, 2020.

102 Engels, 1962, MEW 21, S. 75.

103 Clements, 1997, S. 209–210.


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